Die Sanierung des Georgswalls ist inzwischen Geschichte. Zumindest was den ersten Bauabschnitt angeht.
Die Umsetzung der Sanierung des Georgswalls hatte ja in der Öffentlichkeit für einigen Wirbel gesorgt. Erinnert sei hier nur an den Streit um die teure Georgsbank aus Granit, die den Georgswall vom Pingelhus bis zum Ostertor säumen sollte und zu massiven Protesten bzw. zu Unverständnis in der Bevölkerung führte. Heute ist die Akzeptanz der innerstädtischen Grünanlage in der Bevölkerung nach Fertigstellung dennoch erfreulich groß, weil die Gesamtsituation zweifellos besser geworden ist.
Aus Sicht der BIBA war aber der Umgang mit den Bäumen am Georgswall während der Bauarbeiten ein großer Skandal. Nicht nur, dass in einem großen Ausmaß Baumaterialien auf den Baumscheiben bis an den Stamm heran gelagert wurden, auch schweres Arbeitsgerät konnte man dort beobachten. Eine Baustraße führte direkt über die Wurzelbereiche, nur weil man die Straße an der katholischen Kirche nicht sperren wollte. Eine beantwortete Ratsanfrage zum Thema Baumschutz (PDF-Download) lässt nur den Schluss zu, dass es sich bei der Beantwortung um eine politische Antwort handelte, nicht um eine wahrheitsgetreue. Nach fachkundiger Auskunft wissen wir heute, dass die Bäume mit großer Sicherheit stark geschädigt wurden. In der jetzt zu Ende gehenden Vegetationsperiode konnte man am Georgswall bereits beobachten, dass einige der Linden relativ spärlich belaubt waren, insbesondere traf das aber auf die alten Ulmen im südlichen Bereich des Georgswalls zu. Außerdem mussten wir in diesem Sommer beobachten, dass monatelang zwei neuangepflanzte Blutbuchen am Ostende des Georgswalls zugeparkt wurden. Inzwischen wurde in dem Bereich der Fuß- und Radweg angelegt und die Buchen werden geschützt.
Im aktuellen Sanierungsplan der Stadt (PDF-Download) ist in einem weiteren Bauabschnitt vorgesehen, die jetzige Straße mit den Parkplätzen im nördlichen Bereich des Georgswalls als autofreie Promenade mit einer weiteren Baumreihe auszuweisen. Diese Promenade ist das wesentliche Verbindungsstück zwischen der Altstadt, dem Georgswall und dem Carolinenhof. Sie würde den Bereich beruhigen, die Aufenthaltsqualität und die Wohnqualität für weitere geplante Wohnhäuser am Georgswall steigern und Platz für Veranstaltungen bieten. Leider ist die Promenade in Gefahr: Für große Teile der Kaufmannschaft wie auch für Mitglieder des Stadrates scheint ein Wegfall der oberirdischen Parkplätze am Georgswall eher ein Tabuthema zu sein. Und das trotz eines Ersatzes durch die geplante neue Tiefgarage unter dem OLB-Parkplatz.
Gleichwohl wird die BIBA darauf drängen, dass der Plan möglichst bald umgesetzt wird. Auch werden wir uns dafür einsetzen, dass die geschädigten Bäume im Bereich des Georgswalls alle in Frage kommenden Pflegemaßnahmen erhalten. Welche das sein könnten, wird die BIBA noch im Dezember 2015 in einem Gespräch mit der Stadtverwaltung erörtern. |